Quantifizierbare Messung des Standortpotenzials auf Basis von Ortsfaktoren (Nachfrage, Bevölkerungsdichte, Regionstyp, POI-Dichte, Anzahl der abgedeckten POI-Kategorien, Anzahl Tourismus POIs)
Mobilitätshub
Mobilitätshubs sind Orte bzw. Gebäude, die verschiedene Mobilitätsangebote bündeln
und so einen schnellen sowie möglichst barrierearmen Umstieg auf Sharing- oder sonstige
öffentliche Mobilitätsangebote ermöglichen. Eine einheitliche Definition des Begriffs: „Mobilitätsstation“
gibt es dabei nicht. Nachdem 2003 die ersten Mobilitätsstationen als “Mobility
Hubs” in Bremen (vgl. Cordes 2020) realisiert wurden, sind bis heute deutschlandweit
zahlreiche Mobilitätsstationen mit sehr unterschiedlichen Angeboten, Ausstattungen und
Bezeichnungen vor allem in Stadt- oder Stadtrandlagen wie z.B. in München, Berlin und
Kiel realisiert worden.
Allen Stationen ist gemein, dass sie das Angebot des „konventionellen“, meist liniengebundenen
öffentlichen Personenverkehrs, ergänzen oder erweitern. Dabei liegen Mobilitätsstationen
räumlich meist direkt an einem Haltepunkt des öffentlichen Personenverkehrs
oder sind in die vorhandene Infrastruktur bzw. Gebäude integriert. Auch Stationen, die an
keinem Haltepunkt liegen, aber durch ihr Angebot Menschen die Möglichkeit bieten, einen
Haltepunkt des öffentlichen Personenverkehrs zu erreichen oder davon unabhängig mobil
zu sein, sind realisierbar.
Je nach Standort, Nutzerstruktur und Bedarfen vor Ort, können Mobilitätsstationen darüber
hinaus weitere mobilitätsbezogene Funktionen (Abstellflächen für das eigene Fahrrad etc.)
anbieten. Auch nicht mobilitätsbezogene Funktionen (Automaten, Schließfächer etc.) können
in Mobilitätsstationen integriert werden. Aufgrund der Vielfalt sind bei der Standortwahl
sowie bei der Ausstattung der Stationen immer die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort miteinzubeziehen
und die möglichen Optionen sorgfältig untereinander abzuwägen.
Im Zusammenhang mit diesem Leitfaden werden ausschließlich Stationen betrachtet, die
im Zusammenhang mit öffentlichen Personenverkehrsangeboten stehen und diese durch
nicht takt- oder liniengebundene Verkehrsmittel und weitere nicht mobilitätsbezogene Angebote
ergänzen. Eine Mobilitätsstation im Sinne des mFUND-Projektes „smarte Mobilitätsstationen
für ländliche Räume“ ist eine „öffentlich sichtbare, baulich oder gestalterisch
verknüpfte verkehrliche Anlage, die in der Regel im öffentlichen Raum liegt. Sie verknüpft
verschiedene Mobilitätsangebote an einem Standort mit dem Ziel den Umstieg zwischen
diesen Verkehrsmitteln zu vereinfachen und umweltfreundliche Transportalternativen zu
stärken. Sie erlaubt den direkten Umstieg von einem auf einen anderen Modus und übernimmt
insofern eine intermodale Funktion. Mobilitätsstationen unterscheiden sich von den
Mobilitätspunkten, indem zusätzlich eine Anbindung an den Linienverkehr des öffentlichen
Personenverkehr bereitgestellt wird. Sie bestehen aus Infrastrukturanlagen und zugehörenden
Verkehrs- sowie ergänzenden Angeboten. Die Infrastrukturanlage bilden Zuwegungen,
Straßen, Schienen, Parkplätze sowie die technische Infrastruktur (Stromversorgung,
Beleuchtung, ggf. Parksensorik, Datenversorgung etc.). Sie können neben unterschiedlichen
Verkehrsangeboten mit ergänzenden Angeboten kombiniert werden.“. Durch
Anbindung von Mobilitätsstationen an Haltepunkte des öffentlichen Personenverkehrs
kann die Nutzerfrequenz insgesamt gesteigert und so der jeweilige Haltepunkt aufgewertet
sowie der Nutzwert erhöht werden. Durch die Ergänzung dieser Stationen mit nicht mobilitätsbezogenen
Funktionen können die Wege effizienter gestaltet werden. Je nach Standort
ist zum Beispiel die Integration von Paketstationen, 24/7-Self-Service-Supermärkten
oder ähnliches sinnvoll.
Eine smarte Mobilitätsstation zeichnet sich durch integrierte „smarte Komponenten“ sowie
einen modularen Aufbau aus. Durch eine standortgerechte Ausstattung und einen möglichst
kompakten Aufbau soll ein komfortabler Umstieg auf verschiedene Verkehrsmittel
sichergestellt werden. Die Zuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsangebote und ergänzender
Angebote wird durch die Nutzung „smarter Komponenten“ in der Station und umliegenden
Angeboten des öffentlichen Personenverkehrs erhöht. Die Fahrten werden planbarer
sowie die Wege effizienter und kürzer. Insbesondere, wenn zusätzlich Echtzeitdaten
in App- oder browsergebundenen Anwendungen das Angebot ergänzen.
POIs
POI steht für "Points of Interest" (Interessante Orte) und bezieht sich auf spezifische Orte oder Standorte, die für Menschen von Interesse sein könnten. Diese POIs werden in diesem Tool in verschiedene Kategorien unterteilt, um die Vielfalt und Relevanz der Standorte zu erfassen:
In diesem Tool wird die Dichte und Anzahl der abgedeckten POI-Kategorien als Indikator für die Attraktivität eines potenziellen Mobilitätshubstandorts genutzt. Dies bedeutet, dass ein Standort umso attraktiver ist, je mehr verschiedene POI-Kategorien in seiner Nähe vorhanden sind und je dichter diese sind. Die Analyse der POI-Daten hilft bei der Identifizierung von Standorten, die das Potenzial für erfolgreiche Mobilitätshubs aufweisen.
Heat Map
Eine Heat Map (auch Wärmebildkarte genannt) ist eine georäumliche Visualisierungsmethode, die verwendet wird, um die Intensität von Daten in verschiedenen geografischen Bereichen darzustellen. Diese Methode nutzt Farbverläufe, um Daten zu visualisieren, wobei unterschiedliche Farben verschiedene Datenwerte oder -dichten repräsentieren. Typischerweise werden warme Farben wie Rot oder Gelb verwendet, um hohe Datenkonzentrationen oder -intensitäten anzuzeigen, während kältere Farben wie Blau oder Grün niedrigere Werte darstellen.